Wie "kuhl" ist das denn?

Hat jeder Bauernhof Kühe? Was bedeutet es, wenn es auf einem Hof eine Mutterkuhherde gibt? Warum stehen die Kühe nicht immer auf der Weide?

So viele Fragen rund um das Bauernhoftier Nummer 1. Und wahrscheinlich möchten Sie und Ihre Kinder noch viel mehr wissen. Hier gibt es einen ersten Überblick über die verschiedenen Begrifflichkeiten, wie die Landwirtsfamilien mit den natürlichen Elementen Boden, Wasser und Luft ihre Tiere halten und damit Milch, Käse und Fleisch für eine gesunde Ernährung nachhaltig erzeugen. So können Sie besser einschätzen, was Sie auf Ihrem Ferienhof mit Milchvieh- oder Rinderhaltung erwartet. Ausführliche Infos geben Ihnen gerne die Landwirte selbst – einfach nachfragen.

Die wichtigsten Begriffe rund um die Kuh

Wer ist eigentlich wer?

Ein weibliches Rind ist eine Kuh – das wissen die meisten. Aber erst, wenn es ein Kalb bekommen hat. Vorher heißt es Färse.

Ein männliches Rind heißt Bulle. Rinder sind also nicht etwa die männlichen Kühe. Rind ist einfach der Oberbegriff.

Und ein Kalb? Ein Kalb ist das Neugeborene der Kuh. Ist es älter als 7 Monate wird es Jungrind genannt.

Wie lange trägt eigentlich eine Kuh? Und wie oft können Kühe kalben?

Das ist leicht zu merken: Die Trächtigkeit einer Kuh dauert genauso lange wie die Schwangerschaft bei Menschen - 9 Monate. Im Schnitt bringt eine Kuh ein Kalb pro Jahr zur Welt – wie die meisten Tiere in freier Wildbahn auch. Das Gebären nennt man Kalbung.

Schon gewusst?

Täglicher Futterbedarf für eine Milchkuh, die im Jahresdurchschnitt 30 Liter Milch pro Tag gibt: 50 – 60 kg, davon Kraftfutter: 12 kg

Täglicher Wasserbedarf einer Milchkuh: bis zu 150 Liter

Das Futter kommt von den Wiesen und Weiden oder es ist auf dem Acker angebaut worden.  

Der Landwirt achtet darauf, dass er mit dem Wasser, dem Boden und allem, was dort an Tier- und Pflanzenarten vorkommt, sorgsam und nachhaltig umgeht, weil er es für das Wohl seiner Tiere braucht.

Ab wann gibt die Kuh die Milch?

Damit eine Kuh überhaupt Milch gibt, muss sie vorher ein Kalb zur Welt gebracht haben, denn erst danach bildet sich im Euter regelmäßig Milch. Und diese kann der Bauer an eine Molkerei verkaufen.

Weidemilch

Milch von Kühen, die an mindestens 120 Tagen im Jahr mindestens sechs Stunden pro Tag auf der Weide waren, darf als Weidemilch vermarktet werden.

Dabei muss bedacht werden, dass die Weidehaltung für einen Milchbauern aufwändiger ist, z. B. hinsichtlich des Melkens oder der Zaunpflege. Außerdem muss der Bauer berücksichtigen, dass Kühe, die statt Kraftfutter Gras und Heu fressen, weniger Milch geben.

Warum steht das Kälbchen in einer weißen Box?

Direkt nach der Geburt kommen die Kälber in kleine „Iglus“ mit Auslauf. Dort sind sie bestens versorgt und geschützt vor Wind, Wetter und Krankheiten. Denn kleine Kälber kommen – wie wir Menschenkinder auch – ohne funktionierendes Immunsystem auf die Welt. Darum ist die Muttermilch, die sogenannte Biestmilch, in den ersten Lebenstagen enorm wichtig. Diese enthält alle wichtigen Bestandteile, damit das Kälbchen sich gut entwickeln kann.

 

Im Iglu kann die Landwirtin oder der Landwirt gut beobachten, ob das Kälbchen ausreichend trinkt und ob der Nabel abheilt. In dieser Zeit gewöhnt sich das Kälbchen an den Menschen. Nach 2 bis 3 Wochen ziehen die Kälber mit anderen Jungtieren zusammen in größere Ställe mit Stroh um, wo sie langsam anfangen, festes Futter, wie z. B. Heu, zu sich zu nehmen.

 

Die weiblichen Kälber sind die Milchkühe von morgen und kommen später in die Milchkuhherde. Die männlichen Kälber verkauft der Bauer an seine Kollegen für die Bullenhaltung.

Urlaub auf dem Milchviehbetrieb

Die grünen Weiden im Norden Niedersachsens sind ideal für die Milchviehhaltung. Deshalb liegen die meisten Milchviehbetriebe in den Küstenregionen: Ostfriesland, Wesermarsch oder Cuxland. Aber auch in anderen Regionen kann man Urlauf auf dem Milchhof erleben.

Hier der Überblick über unsere Milchvieh-Ferienhöfe:

 

Zum Beispiel bei Familie Becker in Ostfriesland:

Die grünen Wiesen Ostfrieslands sind perfekt für die Weidehaltung. Der Bioland-zertifizierte Hof liefert an eine regionale Molkerei. Das Beste dort: Sie sind als Gast mitten im Geschehen, denn die Ferienwohnung liegt im Bauernhaus. Familie Becker gibt gerne Auskunft über die Kühe, Bioland und Ostfriesland.

Zum Hof

Und hier kann man Milchprodukte direkt vom Hof erwerben:

Hof Lübberstedt - Der Hof verarbeitet seine Milch zu leckerem Bauernhofeis. Auch Milch, Joghurt und Käse können im Hoflädchen erworben werden.

Borgfelder Milchmanufaktur - Die saftigen Wiesen der Wümmeniederungen in Bremen-Borgfeld liefern die Grundlage für die leckeren Milchprodukte des Hofes.

Hof Bünkemühle - Die Milch wird in der hofeigenen Käserei direkt weiterverarbeitet zu leckerem Käse. Die Käserei ist vom Hofcafé aus einsehbar.

Die wichtigsten Begriffe rund um die Rinderhaltung

Rinderhaltung

Rinder werden gehalten, um sie gut zu füttern – das nennt man mästen – und sie anschließend zu Fleisch zu verarbeiten, zum Beispiel als Steak.

Mutterkuhhaltung /Mutterkuhherde

Eine Mutterkuh ist ein weibliches Rind, das ihr Kalb aufzieht. Die Kuh wird also nicht für die Milchproduktion gehalten, sondern zum Säugen des Kalbs und zur späteren Fleischerzeugung. Säugt die Kuh nicht nur ihr eigenes Kalb, sondern auch weitere Kälber, spricht man von Ammenkuhhaltung.

Ferienhöfe mit Rinderhaltung

Mutterkuhhaltung oder auch Rinderhaltung zur Fleischproduktion gibt es in allen Regionen in Niedersachsen.

Hier der Überblick über unsere Ferienhöfe mit Rinderhaltung.

 

Zum Beispiel:

Auf dem Wiesenhof:

Der Ferienhof liegt im Norden der Lüneburger Heide direkt an der Elbe. Die Angus-Rinder des Hofes weiden auf den saftigen Marschweiden hinterm Elbdeich. Sie verbringen die meiste Zeit im Herdenverband auf den üppigen Weiden direkt am Hof. Nur im Winter sind die Tiere in Laufställen. Die Fütterung erfolgt ausschließlich mit hofeigenem Futter.
Das Fleisch und weitere Produkte können direkt am Hof erworben werden.

Zum Hof

Auf dem Mühlenhof:

Hier im Landkreis Rotenburg (Wümme) gibt es Einblicke in die Bullenhaltung und die Mutterkuhherde, die mit ihren Kälbern auf den Feldern laufen.

Zum Hof

Auf dem Ferienhof Bleckert

Hier sind Mutterkühe mit ihren Kälbern zu Hausen. Auf den grünen Weiden des Hofes, in der hügeligen Landschaft des Harzvorlandes, fühlen sie sich besonders wohl.

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Weitere Höfe:

Region Zwischen Elbe und Weser:
Kreger's Hof    Oste-Ferienhof    Ostermann's Hof    Hof Tietjen    

Region Harz und Weserbergland:
Hof Wellhausen    Pension zum Pferdebrunnen

Region Lüneburger Heide:
Ferienhof Lührs    Imkershof    Hof Immenknick    Leverenzhof    Hof Flottwedel    Blankenhof

Region Mittelweser:
Rittergut Brokeloh

Region Graftschaft Bentheim, Osnabrücker Land und Emsland:
Ferienhof Frohne    Schloß Eggermühlen    Ferienhof Nyenhuis    Hof Temmelmann

Region Oldenburger Land und Oldenburger Münsterland:
Ferienhof Nustede    Hof am Kolk

Region Nordseeküste:
Ferienhof Röhling    Hof Schult    Hof Katthusen    Ferienhof Lafrenz    Hof Hebbe    Ferienhof Sanders    Klosterhof zu Jührden    Bartlinghof

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Niedersächsische Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz.